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Moskau bei Nacht

February 7th, 2009 by G!

Den letzten Nightstop vor meinem Umschulungskurs habe ich in Moskau verbracht. Als wir ankamen war es sonnig, wolkenlos (!) und durchaus ertragbare minus 6 Grad. Für mich Grund genug für die Flight Attendants, die noch nie in der Stadt waren, den Tourguide zu machen und sie zum Roten Platz zu begleiten. Da ich bisher weder im Winter, noch bei Nacht dort war, wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen. Ausserdem ist es gut möglich, dass ich längere Zeit keinen Nightstop in Moskau mehr haben werde. Gesagt, getan. Aus den ertragbaren minus 6 Grad wurden allerdings nach Sonnenuntergang – was kurz nach unserer Ankunft in der Stadt der Fall war – sehr schnell sehr viel weniger Grad. Letzten Endes wurden aus minus 6 stattliche minus 17 Grad, was dazu führte, dass unsere Kleidung nicht mehr wirklich passend war. Genug geschrieben, hier einige wenige Eindrücke (Bilder anklicken für eine Vergrösserung):

Welcome to Москва:

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Sponsored by Credit Suisse… Das weltberühmte Bolschoi-Theater wird umgebaut:

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Das Denkmal des Marshalls Georgy Konstantinovich Zhukov vor dem
Staatlichen Historischen Museum auf der Nordwestseite des Roten Platzes:

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Zentrum der Macht – Die nördlichste Spitze des Kremls:

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Vom letzten Bild den Kopf nach rechts gedreht – in unmittelbarer Nähe
zum Kreml und Roten Platz – das goldene M:

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Und links neben der Nordspitze des Kremls, an der nordwestlichen Seite des Roten Platzes,
das Staatliche Historische Museum von Nordwesten her gesehen:

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…. und vom Süden her (auf dem Roten Platz stehend) betrachtet:

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Die östliche Begrenzung des Roten Platzes, das Luxuskaufhaus GUM (ГУМ):

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Ein Wahrzeichen Moskaus, die Basilius-Kathedrale (offiziell: Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale am Graben;
man beachte den herzförmigen Schatten beim Eingang unten rechts!):

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Im Süden vor der Basilius-Kathedrale stehend Richtung Nordwesten – die Kreml-Mauer mit dem Lenin-Mausoleum und Teilen des Staatlichen Historischen Museums (am rechten Rand des Bildes):

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Die minus 17 Grad sind langsam erreicht und wir haben bis auf die Knochen kalt. Zeit für den Rückweg,
wo wir in der Metro auf Zeichen vergangener (?) Zeiten stossen:

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… und das Cockpit des Zuges an den Flughafen; man beachte die Vorhänge und das Schaltpult hinter dem Sitz :-):

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Warum die SBB von den Russen lernen kann: in den (nicht mehr ganz neuen) Zugswagen gibts
4 Flatscreens
auf denen Werbung und Fussball (!) läuft:

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Apropos Werbung … die gibts auch auf den herunterklappbaren Tischen …

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… und siehe da von wem :-):

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Voller bleibender Eindrücke und leicht unterkühlt erreichen wir schliesslich unser Hotel, wo uns um 0235 Uhr ZRH-Zeit das Telefon für unseren Flug nach Zürich wecken wird. Gute Nacht Moskau.


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Window In The Skies VIII: Moskau

November 27th, 2008 by G!

Ich fliege ja schon beinahe so oft nach Moskau Domodedovo (DME/UUDD), dass ich bald ein Namensschild in kyrillischer Schrift bekomme. Das Wetter und die (ziemlich unvorhersehbare) Luftverkehrskontrolle haben es auf der vorletzten Rotation zugelassen, dass ich einige Eindrücke vom ausgedehnten Anflug auf die Piste 14L mitbringe:

[Hinweis zu den Gallerien: wird ein Bild aus der Reihe angeklickt, wird es darüber grösser angezeigt. Ein Klick auf das grössere Bild öffnet es in einer Lightbox in der Originalgrösse]

[myginpage=dme]

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Frühsport in der Dusche

October 30th, 2008 by G!

Um 0230 Uhr Schweizer Zeit wurde ich heute morgen von meinem Bieler Präzisions-Chronometer aus dem Tiefschlaf gerissen. Nachdem meine Hand nach dem Knopf zum Abstellen des “Piiiiiieeeepp piiiieeeep” – das um diese Zeit gefühlte 135 Dezibel erreicht – schnellt, brauche ich zwei Sekunden um zu realisieren, wo ich bin. Genau, Moskau. Kein Wunder, dass ich mich zuerst orientieren muss, denn in diesem Monat habe ich 40% meiner Nächte nicht im eigenen Bett verbracht. Nicht so, wie der eine oder andere denken möge, sondern im Sinne von “Nightstop im Ausland”…

Nicht einmal 75 Minuten später läuft unsere langstreckenverdächtige Crew mit sechs Flight Attendants und uns zwei Steuermännern durch das frisch eröffnete Terminal des internationalen Moskauer Privatflughafens Domodedovo. Alles glänzt in westlichem Stil und die uns bekannten Markennamen prangern uns entgegen. Nachdem wir die sozialistisch-bürokratischen Zollklippen beim Ausreisen mit der Unterstützung der uns zugewiesenen Mitarbeiterin umschifft haben und uns mit Pass und mit einem Kreuz neben unserem Namen auf der Crewliste identifiziert haben, werden wir Zeugen folgenden Schauspiels:

Nachdem Reisende ihre Handgepäckstücke auf ein Band gelegt haben, laufen sie in ein Geblilde, das bei mir spontan Assoziationen an eine Einbauduschkabine, wie ich sie unlängst im Katalog eines Kollegen, der sein Eigenheim baut, gesehen habe. In der “Kabine” angekommen, drehen sich die Leute wie auf Kommando um 90 Grad nach rechts und werfen in bester “La Ola”-Manier ihre Arme in die Luft. Sozialistisch verordnete Frühgymnastik oder von der Parteizentrale vorgeschriebenes “Bejubeln-üben” für den nächsten Auftritt des Staatspräsidenten? Weder noch. Das irgendwo zwischen absurd und lächerlich anmutende Schauspiel gehört zum inzwischen auch in der Schweiz berühmt berüchtigten “Nacktscanner”. Ja genau, was in der Schweiz (zu Recht) noch umstritten ist, gehört in Moskaus fortschrittlichstem Flughafen schon zum Alltag.

Uns Crewmitgliedern blüht dieses Prozedere (immerhin noch) nicht. Wir haben es sicher der Gewerkschaft der Crewmemberabtasterinnen zu verdanken, dass wir noch ganz altmodisch durch den – sowieso immer piepsenden Türrahmen – gehen und uns zum Dank dafür von Irina beabtasten lassen dürfen, während wir den noch müden Gluteus-Maximus anspannen, damit auch sie etwas davon hat.

Danach stehen wir neben den Kabinen der Auserwählten, welche die “Nacktröntgenbilder” betrachten dürfen oder je nach Aussehen der gescannten Person “müssen”. Diese Kabinen sind selbstredend geschlossen. Wenn man sich aber in einem geschickten Winkel in Position bringt, lässt sich jedoch das vom Computer gescannte Bild einigermassen gut erkennen und gibt mir einen Eindruck davon, was Sicherheitsbeamte definitiv nichts angeht. Wie dem auch sei, der Prüfer, dem ich – nur aus technischer Neugier, versteht sich – auf den Bildschirm schiele, betrachtet seine Aufgabe als Müssen, denn er nickt mehrmals ein. Das – und/oder das Misstrauen in die (amerikanische?) Technik führt dazu, dass ein Grossteil der nackt erfassten Personen im Anschluss an ihr Frühsportprogramm in der vermeindlichen Duschkabine noch manuell abgetastet werden! Einmal mehr zeigt sich, was auch in der Fliegerei gilt: dort, wo die Maschine nicht mehr weiter kann, muss der Mensch Hand anlegen.

Da geben Reisende ihr Handgepäck durch den Röntgenscanner, lassen sich selber bis auf alle Knochenbruchschrauben scannen und werden am Ende noch manuell durchsucht. Ich frage mich, wohin das noch führt, wo die Grenze zwischen persönlicher Freiheit und staatliche verordneter Terrorbekämpfung verläuft, wieviel (vermeindlicher) Sicherheit wir uns noch tatenlos antun wollen bis wir – dann aber mit Sicherheit zu spät – merken, dass George Orwells Buch “1984” spätenstens 2008 mehr als Realität wurde. Wenn wir weiterhin taten- und kritiklos unsere Freiheiten einschränken lassen gibt es bald nichts mehr, dass die Sicherheitsmassnahmen schützen können… aber die Menschheit merkt dies wahrscheinlich wie immer erst zu spät. Dann helfen auch 700 Mrd. nicht mehr …

Einige Zeit später hebt unser achzig Tonnen schwerer Airbus 321 auf der Piste 14L in die 8 Grad warme Luft des schneefreien Moskau ab und wir fliegen nach Zürich, wo die Temperatur null Grad beträgt und der Flughafen Kloten zum ersten Mal im (leichten) Schneechaos versinkt. Zu kalt für mich, weshalb ich diesen Beitrag bei 23 Grad in Athen, wo in der Ferne das Meer rauscht, schreibe.

… jetzt geniesse ich den Ausblick auf das Meer und den Sonnenuntergang, solange ich noch reisen und meine Meinung frei äussern darf…

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