Heute muss alles allen mitgeteilt werden. Leben 2.0 im Web 2.0. Selbstverständlich ist auch mein Blog Teil dieses sich miteilens. Jeder verfolgt mit der Veröffentlichung seiner Meinung, seiner Fotos, seines Lebens usw. andere Ziele. In einer freien Gesellschaft soll dies auch zulässig sein. Über die (möglichen) Konsequenzen muss sich jeder selber klar werden.
Was mich überrascht ist die Tatsache, dass Leute ihre sogenannten “15 Minuten Ruhm” suchen und ihnen dabei egal ist, dass sie sich zum Affen machen nicht ins beste Licht rücken. Wer nicht weiss, was ich meine, sollte irgendwann den TV einschalten. Selbstverständlich gibt es dieselben Personen auch in den “Print-” Medien. So zum Beispiel gerade heute im Blick, wo von einer “Swiss Notlandung in Genf” berichtet wird.
Ein Passagier und Vielflieger, nota bene mit Pilotenschein, äussert sich auf Blick-Online über den “Zwischenfall”:
«Wir sollten in 20 Minuten landen. Das Flugzeug flog aber einen grossen Kreis über der Stadt», sagt er. In einer Höhe von etwa 4000 Metern. «Eine halbe Stunde passierte nichts. Wir sind einfach nicht gesunken.» Dann die Durchsage des Piloten: «Wir haben Probleme, das Tempo zu reduzieren. Wir starten einen neuen Anflugsversuch.»
Der Pilot lässt die Landeklappen ausfahren. [Passagier X]: «Es ging langsamer als sonst. Auch bis das Fahrwerk draussen war, dauerte es lange.» Die Piste kommt in Sichtweite. «Feuerwehr und Sanität standen bereit.» Dann setzt die Maschine hart auf.
«Ich habe Angst gehabt. Meine Frau war panisch. Wir haben zwei kleine Kinder. Sie hatte Angst, dass die beiden auf einen Schlag Mama und Papa verlieren», sagt er.
“Swiss Notlandung in Genf“, Blick Online, 21.11.2012, 1250 Uhr, Aktualisiert um 1200 Uhr
Nun, ich war ja nicht dabei und weiss daher nicht, was passiert ist. Wenn aber ein Pilot, der daher von den technischen (und aerodynamischen) Zusammenhängen ein wenig eine Ahnung haben sollte, Angst hat, weil (angeblich) die Landeklappen und das Fahrwerk langsamer als sonst ausfahren (falls letzteres das überhaupt möglich ist, was ich beim Avro nicht beurteilen kann), dann fehlen mir die Worte.
… vielleicht nicht ganz: “Willkommen im Leben 2.0.”
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