At work
March 8th, 2011 by G!Ich bin wieder zurück. Eigentlich immer mal wieder, aber es gab es soviel zu tun, dass bloggen nicht zu den Prioritäten gehörte und damit vernachlässigt werden musste. Nicht nur ich bin im Verzug, sondern auch Kollege Wüstenwuchs. NFF hat mit dem FKK genug anderes zu tun, während uns Skypointer regelmässig mit genialen Fotos versorgt.
Da ein “ordentlicher” Eintrag über das seither Erlebte den Umfang eines Beitrages sprengen würde, möchte ich es kurz in zufälliger Reihenfolge zusammenfassen:
Ich…
- flog und bestand meinen Finalcheck auf der Rotation ins krisengeschüttelte Kairo
- hatte – wegen der Zeitverschiebung – ziemlich schlaflose Nächte in Tokio
- streichelte junge Löwen in Johannesburg
- habe den Simulator-Check im Airbus 330 erfolgreich absolviert
- flog Umwege, weil es in einem Gebäude der Luftverkehrsleitstelle brannte
- liebe mein neues Google Nexus S
- flog drei (richtige, nicht die, die manchmal in unserer Kabine arbeiten ;-)) Prinzessinnen an ihre Destination
- habe grosse Probleme damit, wenn sich Deutsche über die Verwendung des Hakenkreuzes an x-hundert Jahre alten (!) japanischen Tempeln stören (die Weltgeschichte handelt von mehr als von Deutschland ab 1933!)
- war shoppen in New York
- weiss, dass die Beschleunigung eines schweren Airbus 340 auf Abhebegeschwindigkeit in JNB, auf über 5000 ft Höhe sehr lange dauert
- war in einer japanischen Karaokebar
- liebe südafrikanisches Steak
- weiss, wie ein Airbus 340-Triebwerkstarter aussieht, weil wir einen wechseln lassen mussten
- ass Edamame am Strand von Tel Aviv
- habe in Kürze mein 4-jähriges Jubiläum bei Swiss
- weiss, dass ich auf Flughäfen, die minus 49 Grad kalt haben, nicht evakuieren möchte
- hatte einen der bestverdienensten schweizer Manager an Bord (wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ein Exemplar meiner [selber geschriebenen] Dissertation mitgenommen …)
- ass Sushi in Japan
- durfte jeweils dann meine Ruhezeit im Crewbunk antreten, wenn ich nicht (mehr) müde war (so alt, dass ich um 1330 Uhr CH-Zeit schon schlafen “muss”, bin ich noch nicht…)
- kann zwar kein japanisch, aber Japaner auch sehr oft kein Englisch
- hatte dieses Mal keinen Nebel in Tel Aviv
- durfte und darf kein Gramm südafrikanisches Fleisch importieren, obwohl wir mehrere Tonnen davon im Flugzeugbauch nach Zürich flogen
- flog Umwege, weil im Kennedy Space Center eine “mysteriöses Gerät” hätte gestartet werden sollen (und später gestartet wurde)
- beobachtete Löwen und Geparden beim Fressen aus nächster Nähe
- ass einen Burger in Miami South Beach
- flog (für kurze Zeit, bevor sie uns überholte) in Formation mit einer Air France Boeing 777 über den Atlantik
- habe bis auf weiteres (noch) eine Lizenz für Airbus 320, Airbus 330 und Airbus 340
Der neue Einsatzplan ist natürlich schon “in Arbeit” (Download). Die rechnerische Satisfaction liegt bei genau NULL Prozent! Entgegen anderer Monate ist meine subjektive Satisfaction aber sehr hoch, obwohl ich nichts und gar nichts bekommen habe, das ich wollte. Gespannt bin ich allerdings darauf, wie mein Körper diese Flüge verkraftet:
Der erste Flug dieses Monats ging nach Miami. Es folgt Boston, das den Abschluss meiner 3-Rotationen-USA-Ostküste-Serie (JFK-MIA-BOS) macht. Wenn sich der Körper dann daran gewöhnt hat, geht es 180° in die andere Richtung nach Tokio. Danach muss ich, während mein Körper gefühlt bestenfalls über 40° West schwebt, zur “Erholung” das jährliche und lizenzrelevante Recurrent Ground Training absolvieren. Als Belohnung für das bestandene Training folgt das nächste (Zeitverschiebungs-) Extrem: Los Angeles, wo ich zufällig einen Kollegen treffe, der mit mir die Pilotenausbildung gemacht hat und jetzt bei der Kranich-Mutti in der “Königsflotte” die 747-400 (und demnächst -8i) fliegt.
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