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Fünf Monate später

August 31st, 2007 by G!

Meinen ersten Blog-Beitrag mit dem naheliegenden Titel "Willkommen an Bord" habe ich am 1. April 2007 veröffentlicht. Inzwischen existiert das Blog also nun schon seit fünf Monaten. Zeit für ein erstes Zwischenfazit meinerseits.

In diesen fünf Monaten

– habe ich 42 Beiträge veröffentlicht; zu denen

– insgesamt 259 Kommentare geschrieben wurden;

– zählte das Blog rund 3800 Besucher; von denen jeder

– ca. 9 Seiten angeschaut hat.

Das sind für eine sehr junge Webseite, die nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda startete, beachtliche Zahlen. Ich war auch sehr erstaunt, wie schnell die Anzahl der Seitenbesuche anstieg und derzeit bei rund 50 einzelnen Besuchern pro Tag liegt. Einen wesentlichen Teil der Hits ging und geht noch heute auf die Verlinkung in den sehr populären und grossartigen Blogs meiner Kollegen bei Swiss und Etihad zurück. Vielen Dank NFF und Dide und: keep on blogging!

Was mich ebenfalls erstaunt und zugleich erfreut, ist die rege Diskussion, welche sich zu beinahe jedem Beitrag (zT. auch etwas Off-Topic ;-)) ergibt…und wer mich kennt, weiss, dass ich jederzeit für eine Diskussion zu haben bin 😉 Dass sich insbesondere auch "nicht-Fliegende" äussern und mein Blog lesen, freut mich natürlich ganz besonders, da es ja gerade eines meiner Ziele ist, die Fliegerei Aussenstehenden näher zu bringen und damit ein realistisches Bild von einem Beruf / einer Branche zu vermitteln, die leider nur allzuoft von Falschinformationen (und zT. bewussten Lügen) selbsternannter Experten und Journalisten, die sich persönlichen Rachefeldzügen bzw. der Auflage anstelle der Wahrheit verpflichtet haben, geprägt sind.

Langer Rede, kurzer Sinn: Danke an alle Leser!

So genug geschrieben, jetzt seid Ihr dran:  Ich möchte wissen, zu welchem Gebiet ich (noch oder noch mehr) schreiben soll … Nicht, dass mir die Themen (schon) ausgegangen wären, im Gegenteil, aber man weiss ja nie 😉

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Verurteilt? Werde Spitzenbeamter!

August 26th, 2007 by G!

Als ich 1994 für die Offizierslaufbahn in der Schweizer Armee vorgeschlagen wurde, musste ich einen Strafregisterauszug einreichen. Selbstverständlich musste dieser leer sein, um die Weiterausbildung antreten zu können.

Als ich mich 1995 für die Pilotenselektion bei der Schweizerischen Luftverkehrsschule der Swissair anmeldete, musste ich einen Strafregisterauszug einreichen. Selbstverständlich musste dieser leer sein, um als Linienpilot der nationalen Airline in Frage zu kommen.

Als ich 2004 in eine neue militärische Funktion eingeteilt wurde, unterzog man mich einer erweiterten Sicherheitsüberprüfung. Neben Angaben über meine damalige Lebensabschnittsgefährtin musste ich einen Strafregisterauszug einreichen. Selbstverständlich musste dieser leer sein, um die Funktion ausüben zu können.

Als ich 2006 die Selektion für den Wiedereintritt als Linienpilot bei Swiss bestritten habe, musste ich einen Strafregisterauszug einreichen. Selbstverständlich musste dieser leer sein, um als Linienpilot der neuen nationalen Airline genommen zu werden.

Hätte ich mich – wie ursprünglich vorgesehen – 2007 an die Rechtsanwaltsprüfung angemeldet, hätte ich einen Strafregisterauszug einreichen müssen. Selbstverständlich wäre ich nur zur Prüfung zugelassen worden, wenn dieser leer ist.

Das sind nur fünf Beispiele aus meiner Erfahrung, in welchen eine weisse Weste verlangt wurde. Zu Recht. Mich beruhigt es nämlich zu wissen, dass es sich auszahlt, ein unbescholtener, dem Recht folgender Bürger zu sein. Das ist meiner Meinung nach auch ein wesentliches Merkmal einer zivilisierten Gesellschaft. Gerade in Führungsfunktionen ist so etwas unumgänglich. Wie soll ein Chef, der sich bewusst eines Vergehens oder Verbrechens schuldig gemacht hat, ernsthaft von seinen Untergebenen fordern, dass Sie sich rechtmässig verhalten? Ich weiss es nicht.

Nun stellt sich mir aber die Frage, was Leute machen bzw. erreichen können, wenn sie sich bewusst eines Vergehens oder Verbrechens schuldig gemacht haben? Die Antwort ist einfach und seit kurzem offiziell: sie werden Spitzenbeamten:

Der Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt, Raymond Cron, wurde vom Basler Strafgericht

-der mehrfachen Veruntreuung,

– der ungetreuen Geschäftsbesorgung, und

– der mehrfachen Urkundenfälschung

schuldig gesprochen. Das Gericht beurteilte das Verschulden Crons als schwer, der Deliktsbetrag belief sich auf CHF 137’000.

So weit so schlecht. In der Schweiz schaffen wir es immer wieder zu zeigen, was für eine Bananenrepublik wir in Tat und Wahrheit sind (der Herbst 2001 lässt grüssen…). Unsere ach-so-hoch-gejubelte Demokratie, welche wir den diktatorischen, menschenrechts- und volksentscheidmissachtenden Gebilden UNO und EU beibringen wollen, wird von unseren selbstherrlichen Politikern, denen jeglicher Leistungsausweis fehlt, ausgehebelt. In einem Land, in welchem zahlreiche Funktionen und Berufe mit einem Strafregistereintrag nicht ausgeübt werden können, stellt sich der für Cron verantwortliche Bundesrat Leuenberger schützend vor den Geständigen (das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, was nichts daran ändert, dass Cron die Taten begannen hat, denn er hat sie zugegeben. Bis zur Rechtskraft ist nur deren rechtliche Qualifikation und allenfalls das Strafmass offen):

Bundesrat (und Jurist!) Leuenberger hat – der offiziellen Pressemitteilung zufolge – "das heutige Urteil des Basler Strafgerichtes gegen Raymond Cron, Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL), zur Kenntnis genommen." Aha. Er nimmt dazu wie folgt Stellung:

"Das Urteil bestätigt, was Raymond Cron selber schon öffentlich gesagt hat: Er hat an seinem früheren Arbeitsplatz in der Privatwirtschaft einen Fehler gemacht. Für diesen Fehler ist er nun bestraft worden. Das öffentliche Verfahren, das ihn als Angeklagten in den Mittelpunkt stellte, bedeutete als solches eine weitere Belastung für ihn. Wer für einen Fehler gebüsst hat, wie es das Gesetz vorsieht, soll dafür nicht ein zweites Mal am Arbeitsplatz bestraft werden.
Raymond Cron hat in den letzen drei Jahren als BAZL-Direktor sehr gute Arbeit geleistet und dieses Bundesamt erfolgreich reorganisiert. Das wird auch allgemein anerkannt. Er hat deswegen mein Vertrauen und bleibt im Amt. Ich habe den Bundesrat bereits darüber informiert."

Schön zu wissen, dass ich – falls ich einmal wider erwarten straffällig werden würde – zwar meine Pilotenlaufbahn, meinen Offiziersgrad und meine militärische Funktion an den Nagel hängen müsste und auch nicht mehr Rechtsanwalt werden könnte. Als Spitzenbeamte käme ich – mindestens im Departement Leuenberger – dennoch in Frage.

Schön zu wissen, dass die Schweizer Zivilluftfahrt von Leuten wie Leuenberger und Cron geführt wird, weil sich dann die Frage, weshalb wir in der Branche allerorts hausgemachte Probleme haben, erübrigt…

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Der Neue (Einsatzplan)

August 25th, 2007 by G!

Die Zeit vergeht wortwörtlich wie im Flug und schon ist mein sechster Einsatzplan downloadbar. Obwohl mir das System nichts, dass ich wollte, gegeben hat, ich gleichzeitg aber vier Mal etwas bekommen habe, dass ich explizit nicht wollte, bin ich zu 53% befriedigt. Schön zu wissen, denn weil ich mathematisch noch nie ein Einstein war, wäre ich nie auf solche einen Wert gekommen.

Zum Plan: Mit sieben (!) für mich absolut neuen Destinationen in den ersten elf Tagen wird es mir sicher nicht langweilig. Da ich nahezu jede mir bekannte Charter-Ferieninsel-Destination anfliegen werde, dürften die visual Approaches nicht zu kurz kommen und weil der Herbst wohl (oder übel) langsam Einzug halten wird, könnten in den frühen Morgenstunden auch die ersten automatischen Landungen nötig werden. Mit 10 Tagen Stby/Res kommt der eine oder andere "Freitag" dazu und es besteht (genügend) Raum für Überraschungen…

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